Siedlungsgeschichte von Ober-Erlenbach dargestellt anhand der Grabungen und Funde 1999/2001 und 2018 in der Gemarkung

Wo sich Ober-Erlenbach heute befindet, haben nachweislich seit tausenden von Jahren Menschen gesiedelt, sich niedergelassen, das Land urbar gemacht und die Flüsse und Bäche genutzt.

Bereits in der Altsteinzeit zogen Menschen durch diese kalte Steppenlandschaft. Zeugnisse menschlichen Lebens fanden sich bei Grabungen in der Nachbargemeinde Seulberg in den Jahren 2023 und 2024, die von den Archäologen der Universität Göttingen auf die Zeit von vor 34000 Jahren v. Chr. datierten.

Zur Zeit dieser Menschen gab es noch keine festen Siedlungen, so Martin. Die Menschen waren Jäger und Sammler und zogen dem Wild hinterher. Erst in der Zeit der Linearbandkeramik begannen sie Ackerbau zu betreiben, Vieh zu züchten und Häuser zu bauen. Sie wurden seßhaft, betonte Martin. Diese Periode des gravierenden Umbruchs von den Jägern und Sammlern hin zu Ackerbauern und Viehzüchtern wird aufgrund der gravierenden Veränderungen der Lebensweise als neolithische Revolution bezeichnet.  

Zu den Kulturperioden der Linarbandkeramik (ca. 5500 – 4900 v.Chr.) und den Kelten (ca. 450 bis 50 v.Chr.) fanden sich bei Grabungen in der Gemarkung Ober-Erlenbach zahlreiche Zeugnisse.

Diese Periode der Siedlungsgeschichte von Ober-Erlenbach zeigt die neue Dauerausstellung. Ein „Highlight“ dieser Ausstellung, das uns mit besonderer Freude erfüllt, so Martin und die Attraktivität des Museums damit auch über den Ort hinausgehen dürfte, sind die beeindruckenden Originalfunde eines kompletten Frauengrabes, das 2018 Am Hühnerstein gefunden wurde und in der Ausstellung zu sehen ist. Diese Funde wurden im letzten Jahr in der Keltenwelt am Glauberg ausgestellt und sind jetzt dort zurück, wo sie gefunden wurden.

Auch das „Ober-Erlenbacher Schweinchen“ ist aus dem Vortaunusmuseum zurück und wieder in der Ausstellung zu sehen. Ein Idol aus der Zeit der Linearbandmeramik, das bei den Grabungen 1999 gefunden wurde.