ERÖFFNUNG DER DAUERAUSSTELLUNG "SIEDLUNGSGESCHICHTE VON OBER-ERLENBACH, GRABUNGEN UND FUNDE IN DER GEMARKUNG" AM 14.9.2024


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Von links: Renate Messer Vortaunusmuseum, Gregor Maier Fachbereich Kultur Hiochtaunuskreis, halb verdeckt Christine Henke, OB Hetjes, Heinz Humpert Heimatmuseum Gonzenheim, rechts im braunen Hemd Torsten Martin bei der Eröffnungsrede.


Sehr geehrte Besucher und Bescherinnen,

was mit den Planungen dieser Ausstellung im September letzten Jahres begann, findet heute ein Jahr später seinen erfolgreichen Abschluss. Es war für ein Ortsmuseum getragen von Ehrenamtlichen ein herausforderndes und arbeitsintensives Projekt. Zum ersten Mal haben wir als Museum intensiv mit externen Fachleuten kommuniziert und zusammengearbeitet.

Um so mehr freue ich mich, Sie heute im Museum Ober-Erlenbach begrüßen zu können und mit Ihnen (und unserem OB AH) die Dauerausstellung „Die Siedlungsgeschichte von OE dargestellt anhand der archäologischen Grabungen und Grabungsfunde in der Gemarkung“ zu eröffnen.

Bitte Herr Hetjes.

Vielen Dank Herr Oberbürgermeister. 

  

DR. JUDITH SCHMIDT, DIE FÜR UNS ZUSTÄNDIGE REGIONALE BERATERIN BEIM HESSISCHEN MUSEUMSVERBAND, DIE LEIDER VERHINDERT IST, HAT UNS EINE GRUSSADRESSE GESCHICKT, DIE ICH IHNEN GERNE VORLESEN MÖCHTE

 

Es sind faszinierende Fragen, mit denen sich die Archäologie beschäftigt und wir die Gelegenheit hatten, etwas Einblick in deren Arbeit  zu bekommen. Woher kommen wir? Wer waren unsere Vorfahren, und wie haben sie gelebt?

Um Antworten zu finden, durchsuchen die Wissenschaftler in zeitintensiver Kleinarbeit den Boden nach Fundstücken. Waffen, Schmuckstücke, Steintafeln, Speisereste, Knochen oder Keramiken geben Auskunft. Auch Müllgruben, gerade die. Selbst hinter Rußspuren können sich Hinweise verbergen.

Auch Ober-Erlenbach hat nachweislich eine lange Siedlungsgeschichte. Tausende von Jahren haben sich Menschen hier niedergelassen, das Land urbar gemacht und die Flüsse und Bäche genutzt. Lange bevor die Römer den Limes und das Römerkastell Saalburg bauten, siedelten hier nachweislich Menschen. In der Jungsteinzeit war dies die sogannte linearbandkeramische Kultur (ca. 5500 – 4900 v.Chr.) und in der Eisenzeit, speziell in der Latenezeit (ca. 450 bis 50 v.Chr.) waren dies die Volksstämme der Kelten.

Zu beiden Perioden fanden sich bei Grabungen in unserer Gemarkung Zeugnisse aus dieser Zeit. 1999 und 2001 Im Holderstauden (nahe der Steinmühle) Funde aus der linearbandkermischen Kultur und 2018 Am Hühnerstein Funde aus der Keltenzeit, somit aus der Jungsteinzeit und der Eisenzeit.

Bereits in der Altsteinzeit zogen Menschen durch unsere zu jener Zeit komplett bewaldete Gegend. Zeugnisse menschlichen Lebens in der Nachbargemeinde Seulberg bei Grabungen aus den Jahren 2011 und 2024 belegen dies. Die Archäologen der Universität Göttingen gehen davon aus, dass sich dort vor etwa 34000 Jahren v. Chr. Jäger und Sammler aufgehalten haben und sprechen von steinzeitlichen Pferdejägern.

Zur Zeit dieser Menschen gab es noch keine festen Siedlungen. Die Menschen zogen umher, dem Wild hinterher. Erst in der Jungsteinzeit, in der Linearbandkeramik begannen sie Ackerbau zu betreiben, Vieh zu züchten und Häuser zu bauen, sie wurden seßhaft. Diese Periode des gravierenden Umbruchs wird daher auch als neolithische Revolution bezeichnet, der Übergang von den Jägern und Sammlern hin zu Ackerbauern und Viehzüchtern.

In unserer neuen Dauerausstellung blicken wir auf die Zeit der Linearbandkeramik und die Keltenzeit, also einen Zeitraum von etwa 5600 v.Chr. bis 50 v.Chr.

An diesem Projekt waren viele Beteiligt, mit großen und kleinen Beiträgen.

Bedanken möchte ich mich insbesondere bei:  

Ø Dem HMV und Frau Dr. Schmidt für die Übernahme eines großen Teils der Finanzierung

Ø Der Stadt HG für die Übernahme eines Teils unserer selbst zu tragenden finanziellen Eigenleistungen und der Renovierung des Ausstellungsraumes.

Ø Dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen – HessenArchäologie und

o   dem Bezirksarchäologen Dr. Kai Mückenberger

o   Frau Christine Henke vom Referat Restaurierung und Depot

o   Herrn Björn Schmidt vom archäologischen Zentraldepot

für die Bereitstellung der Originalfunde als Dauerleihgabe, das Bringen der Artefakte nach Ober-Erlenbach und deren fachgerechte Anbringung.

Ø Dem Vortaunusmuseum und Frau Messer und Herrn Harro Jungk für die Dauerleihgabe der Funde aus der LBK und insbesondere des „Ober-Erlenbacher Schweinchens“

Ø Dem Ausstellungsberater Thomas Scheuermann und dem Einrichtungsfachmann Rolf Palm, mit denen wir seit 2020 erfolgreich zusammenarbeiten.

Ø Den Grabungsleitern Dr. Dominik Meyer und Dr. Nico Fröhlich für den Grabungsbericht und Bildmaterial

Besonders danken möchte ich auch Felicitas Hartmann, die die heutige Veranstaltung geplant hat und mein Dank gilt auch den Freiwilligen, die heute bei der Durchführung mithelfen.

Drei Dinge noch: 1. Falls jemand noch einen Stuhl benötigt, bitte bei Frau Hartmann melden. 2. Die Toiletten sind rechts vom Eingang. 3. Bitte schenken Sie unserer Spendenkasse im Vorraum links am Ausgang Ihre volle Aufmersamkeit.

Herzlich Willkommen im Museum Ober-Erlenbach.

Zum weiteren Ablauf:

Max. 5 Personen in den Raum