Ausstellung "Schwein gehabt..."
Bandkeramische Kultur in Ober-Erlenbach
Ausstellung vom 16.9.2016 bis zum 1.9.2017
Erlenbach hat einen neuen großen – na ja doch eher kleinen – Star. Denn mit Maßen von nur rund 2,5 Zentimetern Breite, 5,8 Zentimetern Länge und einem Gewicht von 39 Gramm ist das „Schweinchen“, wie es Ursula Euler von der Heimatstube nennt, „nicht gerade auffällig oder schön“.
Besonders ist es trotzdem: Denn das Schwein ist sagenhafte 7500 Jahre alt und stammt aus den Zeiten der bandkeramischen Bauern (5600–4900 v. Chr.), die es um Erlenbach gegeben haben muss. „Erst als ich 2001 einen Artikel mit der Überschrift ,Älteste Sau Hessens’ las, bin ich auf das Schwein gekommen“, erklärte Ursula Euler bei der Ausstellungseröffnung am Freitag.
Ausgegraben wurde es in einer Siedlungsgrube mit Hilfe der Archäologen Dr. Sabine Schade-Lindig und Christoph Schade. In der Nähe gefundene Keramikscherben ließen das Schwein zurückdatieren in die Zeit der Bandkeramiker. Für Euler eine tolle Entdeckung, die sie teilen wollte. „Ich habe lange Zeit gebraucht, um unser Schwein nach Erlenbach zu holen“, berichtete sie. Damit die Geschichte des Schweins auch erfahrbar wird, hat sie sich auf die Suche nach den bandkeramischen Menschen begeben und herausgefunden, wie diese lebten, was sie trugen und womit sie sich beschäftigten. „Ich habe Detektivarbeit geleistet“, verriet sie lächelnd.
Vom 1.10.2017 bis zum 3.12.2017 stellte die Künstlerin Susanne Binsack Gemälde und Skulpturen in der Heimatstube aus. Die Ausstellung zog viele Besucher an.